Keine Floskel, sondern statistisch nachgewiesene Tatsache: in 2020., also in nur 2 Jahren wird die Generation „Y“, also die Jahrgänge 1980-1990 70% der Arbeitskräfte ausmachen. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels – laut KFW können 75% der Unternehmen in Deutschland ihren Bedarf an Fachkräften nicht decken- ist es umso wichtiger, sich unternehmerisch auf die Bedürfnisse dieser und der nachkommenden volldigitalen Generationen einzustellen. Das konnte vor allem Dr. Florian Feltes, Co-Founder des KI-Start-ups Zortify, in seiner Keynote beim 17. Mittelstandstag Frankfurt RheinMain am 7. November bei der IHK Frankfurt verdeutlichen. Das beginnt bei der Rekrutierung über Influencer Marketing und Bewerbungsportale – Unternehmen müssen sich um die neuen Mitarbeiter bewerben, nicht andersherum. Das geht weiter über die Einarbeitung und Akzeptanz neuer Mitarbeiter im Unternehmen – statt „Das haben wir immer schon so gemacht“ und „Erst mal schön die Füße stillhalten“ ist „Was kann sich von Dir lernen, was bringst Du an neuen Ideen und Wissen von außen mit“ angebracht. Gerade die Generation „Y“, die noch die „vollanaloge“ Welt kennt, gleichzeitig aber mit der heranreifenden „volldigitalen“ Welt aufgewachsen und an Dinge wie „Sharing Economy“ gewöhnt ist, kann eine sehr wertvolle Unterstützung bei der digitalen Transformation eines Unternehmens aus einer analogen Denkweise und aus analogen Geschäftsmodellen sein. Und das endet nicht bei dem notwendigen Wechsel von einem transaktionalen („Befehl & Kontrolle“ = Entmündigung) zu einem transformationalen (Mitarbeiter darf & soll unternehmerisch wirken = Empowerment) Führungsstil. Leider praktizieren laut Dr. Feltes 80% der deutschen Unternehmen weiterhin den transaktionalen Ansatz, was zu einem Kulturschock der neuen Mitarbeiter und zu einer Veränderungsunfähigkeit der bestehenden Mitarbeiter führt. Allen zusammen ist, daß sie in diesem Falle morgens ihren Kopf abgeben, mechanisch die Arbeitsprozesse durchlaufen, und somit Ihr kreatives und unternehmerisches Potential ungenutzt bleibt. Dies gilt es als erste Maßnahme zu ändern: die Führungskraft muß sich als Service Provider und Coach des Mitarbeiters verstehen: „Wie kann ich Dir helfen?“ „Welche Bedingungen benötigst Du, damit Du Deine beste Arbeit für das Unternehmen leisten kannst?“ Unternehmen mit transformationalen Führungsstil sind nachweislich erfolgreicher und sind neben der guten Idee das Erfolgsrezept erfolgreicher Start-Ups. Und auch wir von DigiTS können dies aus eigener Führungserfahrung für eine digitale Transformation nur bestätigen und bieten daher unseren Kunden an, sie auf diesem Weg der kulturellen und digitalen Veränderungen in Mitarbeiterführung und Mitarbeiterengagement zu unterstützen. Spannend: trotzdem ist die digitale Transformation Chefsache, das Signal muß von oben kommen und von oben vorgelebt werden!
In einem weiteren Vortrag berichtete Marianna Tensi von der Sipgate GmbH (Start-up für Internet Telefonie) von den „Work Hacks für eine lernende Organisation in der digitalen Transformation“ Dabei ging es neben verschiedenen agilen Gruppenarbeitsmethoden um partizipativen Führungsstil, superflache Hierarchien, und gelebte Eigenverantwortlichkeit. Neben weiteren Vorträgen zu Prozessdigitalisierung und Finanzierungsthemen stand aus gutem Grund auch das Thema Unternehmensnachfolge im Fokus des Konferenztages. Beeindruckend hier das Beispiel von Adam Hall aus Neu-Anspach, einem Hersteller und Vermieter von Eventausrüstung, das aufzeigt, wie durch „Empowerment“ und Zulassen neuer Ideen Nachfolger aus der Generation Y im eigenen Unternehmen aufgebaut und Ihnen die Geschäftsführung erfolgreich übergeben werden kann.
Ein unterhaltsamer „Digitalisierungs-Bullshitbingo“ Vortrag beschloß den Tag mit neuen Impulsen und Kontakten in die Wirtschaftsszene Frankfurt RheinMain.